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Regatta im Nebel – ein 3. Platz zum Saisonausklang

2016_bergwitzsee_10Nach der tollen Bleilochsee-Regatta standen die Vorbereitungen für unsere – nun aber wirklich – letzte Regatta dieses Jahres an. Zuerst galt es Erkrankungen zu kompensieren, schließlich sollte es wieder ein reines Pneumi Boot werden. Dann war er da, der Sonntag zuvor. Das letzte Outdoortraining steht an. Das Boot wird zu Wasser gelassen, dann eine schnelle Erwärmung, die Bootsbesetzung festlegen und zweimal die Regattastrecke durchfahren. „Wenn es schwer wird, denkt noch mal an die Technik!“ Das kalte Wasser der Spree ist schwer, die Hände werden trotz der Handschuhe kalt…
Am 26. November treffen wir uns zeitig, mal sehen was man noch so reißen kann. Wir fahren in den Landkreis Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt nach Kemberg. Auf dem Bergwitzsee veranstalten die Wittenberger Schlossdrachen den 2. Adventscup. In diesem Jahr sind 10 Mannschaften aus der Region und auch wieder aus dem Raum Berlin-Brandenburg dabei. Eine Strecke ist eine Inselrunde mit gut sichtbaren Bojen auf ca. 1.100 m Länge. Der 1. Rundkurs erfolgt im Uhrzeigersinn und das 2. Mal geht’s entgegengesetzt. Die Zeiten werden addiert.
2016_bergwitzsee_16Der Tag ist nebelig. 16 Paddler, 1 Trommlerin und 1 Steuermann reisen zu 9 Uhr an. Nicht jeder war auch schon im vergangenen Jahr dabei, daher steht einigen die Neugierde im Gesicht geschrieben. Was wird uns erwarten? Auch eine jahrelange Routine kann das nicht ändern. Der See liegt ruhig, ohne Wellen und idyllisch. Das ist ein erfreulicher Anblick – das Paddeln fällt dann leichter, weil man nicht ständig an einem Wellenkamm hängen bleibt oder sich tief ins Wellental beugen muss.
Es ist ein kalter Morgen. Wir rücken eng zusammen im Zelt. Keiner möchte sich in der Kälte umziehen, aber es hilft ja nichts, rein in die Klamotten.
Ulf ist heute unser Teamverantwortlicher. Er kam von der Einweisung mit den Informationen, dass unser erster Start im 10. Rennen sein wird und wir mit einem fliegenden Start das Rennen beginnen können. Schnell wird noch einmal besprochen, wie wir diesen taktisch umsetzen wollen, wo jeder im Boot sitzt und wie wir die Runden am effektivsten Paddeln wollen. Hendrik hilft dann noch kurzfristig bei den Spreeteufeln aus. Alle sind aufgeregt und können dies nicht verbergen. Wird alles wie geplant umgesetzt? Gelingt uns der fliegende Start? Verdammt ist das nervenaufreibend!
Für die Erwärmung ist diesmal Volker zuständig. Viel zu zeitig finden wir uns dann im Marshelling ein. Eine kleine Fotosession vor dem Rennen und dann hinein ins Boot, Tuchfühlung mit dem feuchten Nass, Einpaddeln und an den Start. Der Puls schlägt bis unter die Schädeldecke. Wenn´s jetzt nicht gleich losgeht, zerplatz ich!
„Are you ready? Attention! Go!“
Es läuft. Alle sind konzentriert, der Start gelingt, die Taktik geht auf und wir umrunden die Insel mit einem saubern Rennen. Zufrieden steigen wir aus dem Boot, ziehen uns wieder warm und trocken an. Irgendwer holt die Informationen zur gefahrenen Zeit und vorläufigen Platzierung. Wir sind an dritter Stelle…
Im Zelt wird geplaudert, gelacht, genascht und jeder sucht die Nähe der Heizung.
Dann unser nächstes Rennen. Diesmal geht’s andersherum. Wieder gelingt uns der fliegende Start. Ein tolles Gefühl! Runtertouren – nur nicht zu kurz werden! Lange Paddelschläge bis ins Ziel. Wir holen alles raus und kommen mit einem Hochgefühl ins Ziel. Schnell umziehen, denn es wird heute nicht mehr wärmer. Die Sonne lässt sich auch nicht blicken…
2016_bergwitzsee_34Allen sieht man die Erleichterung an. Es ist gut gelaufen, also ist sicher auch eine gute Platzierung drin. Das Erreichte wird mit einem Glühwein oder Bier gebührend gefeiert und die Spannung steigt. Vor der Siegerehrung treffen sich alle Teams am Getränkestand. Es sind überall zufriedene Gesichter zu erblicken und ein reger Austausch findet unter den Teams statt. Dann endlich verliest der Veranstalter die Ergebnisse. Wir haben unseren 3. Platz vom Vorjahr verteidigt. Toll! Der eine oder andere aber zweifelt doch mit sich, ob noch mehr drin gewesen wäre, hätte man doch besser schneller oder doch langsamer oder… Aber es sind da auch die anderen Stimmen zu vernehmen. Die, die sich freuen, die noch einmal bestätigen, dass doch jeder sein bestes gegeben hat und der 3. Platz heute verdient war! Schließlich nehmen wir einen Pokal mit nach hause.
Am Abend trifft sich ein großer Teil der Mannschaft noch im beliebten Lokal „Hanny´s“. Es wird ausgelassen gelacht und geschwatzt. Wer möchte, kommt sogar ins Fernsehen, da für eine Sendung auf ProSieben eine Liveübertragung aus dem Hanny´s geschalten wird.
Was für ein Tag! Anstrengung und Qual, Erfolg und Spaß – alles eng beieinander. Dafür hatte sich das Training wahrlich gelohnt!
„Herz und Hand für Pneumant“
Simone