Am 9.3. machten sich einige Pneumi`s auf den Weg nach Polen. Nachdem alle ihre Reisepässe und Visa auf den neusten Stand gebracht hatten, hatten wir dann auch endlich eine entsprechende Bootsbesatzung voll …. nein, natürlich nix Pässe und Visa.
Wir trafen uns am Samstag in den frühen Morgenstunden. Einigen sah man die Müdigkeit an, bei anderen hörte man sie und wieder andere machten sich erst gar nicht die Mühe, den Schlaf im Auto zu unterbrechen.
Ab ging es also gemütlich über die Autobahn in Richtung Szczecin. Ab dem Dreieck Uckermark fragten wir uns zwar, wer die Autobahn, über die wir fuhren, gebaut hatte … aber ach egal.
In Szczecin angekommen fanden wir schnell den Veranstaltungsort, die FLOATING ARENA. Wir waren eines der ersten Teams vor Ort und hatten somit genügend Zeit, uns mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen. Einfach war es nicht, da alles in polnischer Sprache angesagt wurde und uns dieser Sprachkurs noch in unserem Fremdwortschatz fehlte. Aber zum Glück hatten die Veranstalter von Amber Szczecin vorgesorgt, es war sofort ein Dolmetscher an unserer Seite. Auch die Teamleiterbesprechung konnte wir somit gut verstehen, auch wenn manche Sachen trotzdem ziemlich unklar blieben, aber hier handhabt man alles etwas lockerer als bei uns, getreu nach dem Motto, Probleme werden geklärt, wenn sie auftauchen.
So langsam füllte sich die Halle und wir bekamen unsere Gegner zu Gesicht. Nebenbei stellte sich heraus, dass dieser Indoor Cup eigentlich als polnische Meisterschaft bezeichnet wird. Als wir die anderen Teams sahen, war uns klar warum. Es waren starke Mannschaften aus mehreren Ländern vertreten, u.a. aus der Ukraine, aus Litauen, aus Deutschland und natürlich aus Polen.
Wir hatten uns für die Kategorie Open und Mixed angemeldet, was für die meisten von uns eine Doppelbelastung über den ganzen Tag hinweg bedeutete. Aber wir sind ja zum paddeln gekommen und nicht zum langweilen. Als erstes musste unsere Open-Bootsbesetzung an den Start. Schon als wir die Gruppengegner auf dem Rennplan sahen, trieb es uns die Schweißperlen auf die Stirn. Aber wir hatten gut trainiert und wollten dies natürlich auch zeigen. Unser erstes Rennen startete um 11:32 gegen das Team Orzel Walcz. Wir wussten, dass wir hier einiges anders machen mussten, die Paddel waren kürzer, Haltepunkte waren anders, das Boot war breiter und lag viel höher im Wasser. Nach 23 Sekunden hatten wir den Sieg in der Tasche. Mit dem Auftakt waren wir zufrieden, so konnte es gerne weitergehen.
Im zweiten Rennen Open erwartete uns das Team von Ilawskie Smoki Jezioraka, dem wir uns nach 32 Sekunden und ordentlich Druck am Paddel, geschlagen geben mussten. Etwas enttäuscht stiegen wir aus dem Boot, aber der Mut verließ uns nicht, denn wir hatten gegen eine starke Mannschaft verloren.
Eine eben solche starke Mannschaft sollte uns auch im dritten Vorlauf Open erwarten. Das Team von Husaria Gdansk saß uns im Boot gegenüber und sie sahen nicht so aus, als wollen sie uns den Sieg überlassen. Sofort nach dem Start schoben sie das Boot mit enormen Tempo in unsere Richtung, aber wir hielten gegen und das war es auch, was uns den Sieg einbrachten. Wie in jedem Indoor Training trainiert, kam uns hier unsere Ausdauer zugute. Es fehlten nur noch 10 Zentimeter zu unserer Niederlage, aber wir wendeten das Blatt und verwiesen die Gegner auf ihre Seite des Beckens. Eigentlich sahen die Rennregeln vor, dass es für alle Rennen einen cut nach 1 Min. gibt und das Team siegt, welches das Boot mehr in Richtung des Gegners geschoben hat. Aber irgendwie gingen die Uhren hier etwas anders. Wir siegten nach 1 Minuten 4 Sekunden und waren mächtig stolz, dass wir uns so zurück gekämpft hatten.
Gut 40 Minuten später ging es nun auch für unser Mixed Team endlich los. Die Mitglieder von Husaria Gdansk Team 2 hatten kurz vorher gesehen, was wir können. Nach 23 Sekunden hatten wir das Rennen für uns entschieden. Von der Tribüne gab es vom gegnerischen Team anerkennenden Applaus, was für uns eine völlig neue Erfahrung und ein unglaublich gutes Gefühl war. Zwischendurch bemerkt, waren alle polnischen, ukrainischen und litauischen Teams extrem faire Sportskammeraden. Im Mixed waren wir somit gleichermaßen erfolgreich gestartet wie im Open. Da wir hier aber nur zwei Gruppengegner hatten, ergaben sich auch nur 2 Vorläufe. Im zweiten Vorlauf Mixed erwarteten uns die Gastgeber von Amber Szczecin. Wir wussten, wer uns da im Boot gegenübersaß…, einer unserer stärksten Gegner. Nun hieß es Konzentration, auf den Punkt starten und durchhalten. Wir zerrten ihnen 1 Minute lang die Kräfte aus den Armen, konnten das Rennen aber nicht für uns entscheiden. Hätten wir vielleicht mehr Zeit gehabt, wer weiß was noch geschehen wäre. Aber hier gab es den cut lt. Rennregeln nach einer Minute. Aber „hätte-hätte-Fahrradkette“, auf diese Leistung konnten wir definitiv stolz sein …. und wieder gab es anerkennenden Applaus von den Rängen ….!
Kurze Zeit später hieß es für unsere Open Mannschaft „play off 4“, was auch immer, es war eine Art Zwischenlauf. Den Männern steckte allerdings noch Amber in den Armen und somit gaben wir uns in diesem Rennen einem ebenfalls starken Gegner geschlagen.
Nur einen Hauch später, hieß es für unser Mixed Team „play off 8“, eigentlich hätten die Männer gleich im Boot sitzen bleiben können. Aber wir konnten nach 18 Sekunden den Sieg für uns einheimsen. Stolz warteten wir auf die Dinge die noch kommen sollten. Aktuell war es etwas undurchsichtig, welches Team wann und wie nochmal ins Boot musste. Eine halbe Stunde später wussten wir es, unser Mixed Team durfte noch einmal ins Boot, auf zum „play off II A“. Unsere Gegner waren unsere Paddelkollegen vom ZooCenter Fürstenwalde. Da mussten wir nun also erst nach Polen fahren, um auch einmal gegen unsere Sportsfreunde aus Fürstenwalde fahren zu dürfen. Auf beiden Seiten war die Anspannung groß, aber nur eine Seite hatte was zu verlieren und das waren nicht wir.Der Sieg ging verdient an unseren Gegner, jedoch einfach habe wir es ihnen definitiv nicht gemacht.
Somit war unser letztes Rennen für den Tag bestritten und wir warteten nun gespannt auf unsere Platzierungen. Im Mixed Boot erreichten wir den 9. und im Open Boot den 10. Platz. Gemessen an der Anzahl der teilnehmenden Teams, eine Leistung die sich sehen lassen konnte.
Mit niedlichen Pokalen und Urkunden (man nennt sie Dyplom) machten wir uns, nach einer freiwilligen bzw. unfreiwilligen kleinen Stadtrundfahrt (kann man sehen wie man will) und kurzem Stopp bei einer bekannten Fastfoodkette, auf den Heimweg.
Ein großes Lob und ein großes Dankeschön geht definitiv an die Organisatoren vom Team Amber Szczecin. Ein solches Event mit 70 teilnehmenden Teams, in neuer Umgebung, so professionell auf die Beine zu stellen, verdient unseren vollsten Respekt, einfach klasse!
Der Tag hat uns sehr viel Freude gemacht und wir sind auch gerne im nächsten Jahr wieder dabei.
Zudem gratulieren wir natürlich unseren Sportsfreunden vom ZooCenter Fürstenwalde zum Sieg in der Mixed Kategorie. Toll, dass die Fürstenwalder-Drachenbootfraktion mit 2 Mannschaften so stark vertreten war.
Der größte Dank geht natürlich ans Team für diese tolle, starke und sportliche Leistung und Unterstützung.
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